ALVIN

 
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Wahre Erotik
 
paul
27.9.01
Alvin masturbierte leise vor sich hin, hielt dann aber inne. Irgendwie passte das gar nicht mehr. Er war ja jetzt Millionär, konnte sich alles leisten. Er könnte hinausgehen, und sich auch Sex kaufen, Frauen, alles. Er müsste nichts mehr selber tun, auch das nicht mehr. Er war verunsichert. Dort, wo bisher sein kleines, intimes Glücksgefühl zu orten war, spürte er Verunsicherung. Er könnte sich unmöglich einer Frau hingeben, einfach für Geld, schoss es ihm durch den Kopf. Es wäre ihm viel zu wenig intim. Und wenn sie dann noch wissen würde, wie reich er ist, wäre es aus mit der Stimmung. Er hasste kreischende Frauen, die an ihm herumgrabschten. Olga kam ihm in den Sinn, seine Tante. Sie fand ihn immer sooo süss. Es schauderte ihn. Olga war das Gegenteil von Erotik. Bei Olga könnte er gewalttätig werden, nur im Kopf natürlich. Sein Glied sank schlagartig in sich zusammen.
Er blätterte weiter. Die Schönheit mit den üppigen Brüsten war zu schön um wahr zu sein. Und sie war so entspannt dabei. Alvin hielt es kaum aus. Was für ein wundervoller Mensch, was für eine erregende Erscheinung. Dabei musste ja mindestens ein Fotograf dabeigewesen sein. Wie machte sie das nur? Ihre Ausstrahlung nahm ihn gefangen. Das nannte er wahre Erotik. Mit so einer Person intim zu werden, wäre eine ganz andere Sache. Zeit haben, sich anlächeln, gut Essen gehen, und dann im geräumigen Schlafzimmer langsam, langsam... Erschrocken blickte er auf, und wurde sich dieser Möglichkeit gewahr.

 
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