ALVIN |
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[ 11 ] |
Doktorspiele |
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matt 2.11.01 |
Als Alvin eine Stunde später die Augen einen Spalt weit öffnete, sah er Rita am Fussende auf dem Bett sitzen, den BLICK lesend. Also doch kein Traum. "Hallo", sagte er schwach. Rita senkte schnell die Zeitung und strahlte ihn an wie noch nie zuvor. "Alvin, mein Lieber, ich habe mir solche Sorgen gemacht! Geht es Dir wieder besser? Schmerzt Dein Kopf noch?" Alvin hatte schon völlig vergessen, dass sein Kopf schmerzte. Nur gut, dass er sein eigenes debiles Lächeln nicht sah. Rita schien es nicht zu stören, denn sie setzte sich ganz nahe zu ihm aufs Bett und beugte sich so weit nach vorne, dass ihr Gesicht nur noch Zentimeter entfernt war von seinem. "Alvin, mein Liebster", flüsterte sie zärtlich. Ihre linke Hand legte sich ganz leicht auf seine Schulter und mit der anderen Hand fuhr sie vorsichtig durch sein vom Schweiss verklebtes Haar. In den folgenden Minuten gestand sie ihm, dass sie schon seit langem eine Schwäche für ihn hatte, sich aber nie traute, ihn es merken zu lassen. Das erstaunte Alvin sehr, denn er hatte sie immer als Frohnatur gekannt, alles andere als schüchtern. Alvin war überglücklich. Während sie so intim plauderten und kleine Geständnisse austauschten wurde Alvin langsam ein wenig nervös. Der Anlass dafür war Ritas linke Hand, mit der sie ihn geistesabwesend streichelte, erst nur an der Schulter und am Oberkörper, nun aber je länger je mehr auch am Bauch und gar noch tiefer. Das war sich Alvin nicht gewohnt. Als er gerade dachte: "Oh mein Gott, hoffentlich kriege ich keinen Harten, das merkt sie doch unter diesem dünnen Spitalhemdchen sofort ..." ging ein Alarm los. Das Pulsmessgerät, das neben dem Bett stand piepste penetrant, denn Alvins Puls hatte die Alarmgrenze von 160 überschritten. Rita hatte sich schnell gefasst und schaltete das Gerät kurzerhand aus. Dann schaute sie ihm tief und etwas verrucht in die Augen, liess die Hand zielstrebig unter sein Hemd gleiten und griff zu. Für einige Sekunden vergass Alvin zu atmen. Dann holte er tief Luft und sagte leise "Wow!". Rita schlug seine Bettdecke zurück und machte sich daran aufs Bett zu klettern. Alvin wusste nicht mehr, wie ihm geschah; erst dreissig Jahre gar nichts und dann das! Als sie ihr linkes Bein über ihn hob, um sich rittlings auf ihn zu setzen, sah er, dass sie unter ihrem Sommerkleid nur einen lächerlich knappen Tanga trug. Rita schaute ihn entschlossen und selbstbewusst an und machte sich gerade daran einen Gang höher zu schalten und Alvin wurde langsam klar, dass seine sexuellen Fantasien lachhaft waren im Vergleich zur Wirklichkeit, die gerade eben jetzt zu passieren im Begriffe war, da öffnete sich die Türe zu seinem Spitalzimmer. Rita und Alvin erstarrten in ihrer Bewegung, wie ein Standbild aus einem RTL-nach-elf-uhr-Softporno. Durch die Türe drängte sich ein riesiger Blumenstrauss, dahinter kam Miriam zum Vorschein, Alvins Nachbarin. Ihr Lächeln gefror als sie die Szene erblickte und realisierte, was hier gerade abging. Nach einer Schrecksekunde sagte Rita eiskalt und betont beherrscht "Sehen Sie nicht, dass Sie stören? Raus hier!". Miriam liess sich aber nicht so leicht einschüchtern, trat einen Schritt näher, schrie "Du elende Schlampe!" und schlug Rita den mächtigen Strauss so heftig um den Kopf, dass die Gerbera-Blätter nur so flogen. Alvin war immer noch sprachlos, sein Glied vor Schreck völlig zusammengefallen. Den darauf entbrennenden gnadenlosen Nahkampf zwischen den Rivalinnen nahm Alvin nur noch nebelhaft war, denn Alvin verstand nun gar nichts mehr. War Miriam also auch in ihn verliebt? Das hatte er nie auch nur geahnt, hatten sie doch kaum ein paar Worte im Fahrstuhl gewechselt. Und jetzt kämpfte sie sogar um ihn! Er hatte diese beiden Frauen so total falsch eingeschätzt. Wovon er ebenfalls nichts wusste, war die rote, fette BLICK-Schlagzeile von heute morgen: LOTTO-MILLIONÄR MACHT KLEINHOLZ AUS JAZZBAR !! Sogar ein altes Foto von ihm hatten sie aufgespürt. |
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